Die regionale Brauerei Zoller-Hof setzt ihren Wachstumskurs fort und eröffnet nach Standorten im Bodenseekreis und im Kreis Sigmaringen demnĂ€chst auch ein neues Lokal mit Erlebnischarakter in Tuttlingen. Im Erdgeschoss des Drei-Kronen-Hofs wird eine Nano-Brauerei eingerichtet, in der spezielle Biere gebraut und bei einem Fassanstich prĂ€sentiert werden. Die gesamte FlĂ€che umfasst etwa 560 Quadratmeter. Die EigentĂŒmerin des Projekts, die Tuttlinger Wohnbau GmbH, erschafft im Innenbereich rund 160 SitzplĂ€tze. Im AuĂenbereich des Drei-Kronen-Hofs sollen weitere 150 GĂ€ste Platz finden. Ralf Rakel, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Sigmaringer Brauerei Zoller-Hof, ist begeistert von der geplanten AuĂengestaltung der Stadt: âDas gibt einen sehr schönen Vorplatzâ, sagt er und lobt die geplante Verkehrsberuhigung an dieser Stelle.
Das Brauwerk in Tuttlingen wird Hausmannskost mit deftiger Note anbieten. Neben dem groĂen Gastraum, der zur StraĂe hin ausgerichtet ist, sind der âMalzbodenâ als Nebenzimmer und das âHopfenfeldâ als gemĂŒtliche Sitzecke geplant. Rakel spricht von einer Erlebnisgastronomie, die das Unternehmen nach Sigmaringen, Pfullendorf und Ăberlingen nun auch in Tuttlingen umsetzen möchte. Vor Ort werden individuelle Biere, wie zum Beispiel ein Oyster-Bier, gebraut und in HolzfĂ€ssern abgefĂŒllt, die dann im Restaurant angestochen werden. Der GroĂteil des Bieres wird jedoch aus der Brauerei in Sigmaringen geliefert. ZusĂ€tzlich sollen regelmĂ€Ăig Events wie Krimidinners stattfinden. âErlebnisgastronomie ist mehr, als dem Gast nur die TĂŒre aufzumachenâ, betont Ralf Rakel. Seine Frau Claudia Sieben ist ebenfalls GeschĂ€ftsfĂŒhrerin und bereits in sechster Generation Brauereichefin. Die Brauerei Zoller-Hof selbst besteht inzwischen seit mehr als 165 Jahren.
Rita Hilzinger, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der Tuttlinger Wohnbau, zeigt sich erfreut ĂŒber die Vertragsunterzeichnung mit den Sigmaringern, die nach etwa einjĂ€hrigen Verhandlungen zustande kam. âWir sind total glĂŒcklich und stolzâ, fasst Hilzinger ihre Freude zusammen und betont: âDas ist, wie die Nadel im Heuhaufen zu findenâ. Es habe zwar mehrere Interessenten fĂŒr die Gastro-FlĂ€che gegeben, aber nicht alle seien seriös oder finanziell stark gewesen. Das Brauwerk passe aus mehreren GrĂŒnden gut nach Tuttlingen. âEndlich wird es deutsche und schwĂ€bische KĂŒche in Tuttlingen geben. Darauf wartet man ja schon lange, wenn man die Klagen vieler Tuttlinger hörtâ, so Hilzinger. âMan sieht, Tuttlingen hat Zukunft. Die Stadt ist attraktiv. Hier zu investieren lohnt sich. Auch wenn der Drei-Kronen-Hof fĂŒr unsere Wohnbau durchaus ein Kraftakt ist, wird sich jetzt fĂŒr dieses Quartier eine Magnetwirkung ergebenâ, betont ihr GeschĂ€ftsfĂŒhrerkollege Horst Riess.
Der Innenausbau des Restaurants war bisher bewusst zurĂŒckgestellt worden, bis der PĂ€chter feststand. Nun können die Vorstellungen zur Raumaufteilung, den Laufwegen und dem Standort der Theke umgesetzt werden. Auch das Brauwerk investiert in den Ausbau. âDa flieĂt schon viel Geld reinâ, sagt Ralf Rakel. Der Pachtvertrag mit der Wohnbau lĂ€uft ĂŒber zwölf Jahre und die Eröffnung des Restaurants ist fĂŒr MĂ€rz 2025 geplant. Warum Tuttlingen? âAls wir die RĂ€umlichkeiten gesehen haben, haben wir uns gesagt: Das ist interessant!â, erklĂ€rt Rakel. Er verfolgt die Entwicklung in Tuttlingen schon lĂ€nger, denn âeine Stadt muss eine gewisse AttraktivitĂ€t haben fĂŒr ein Brauwerk.â Eine Standortanalyse ergab, dass es in Tuttlingen im Bereich deutsche KĂŒche und Hausmannskost noch Defizite gibt.
Bis zum Jahresende werden die Wohnungen im Komplex bezugsfertig sein. Hilzinger hofft, dass die Neuigkeit des Brauwerk-Projekts den Verkauf der Wohnungen ankurbelt. Auch fĂŒr den Gewerbestandort Drei-Kronen-Hof sei dies ein positives Signal. âDas wird eine Wertsteigerung gebenâ, ist sie ĂŒberzeugt.
Im neuen Brauhaus in Tuttlingen sollen zwischen 20 und 30 ArbeitsplÀtze entstehen, wobei die Personalfindung eine Herausforderung darstellt. Eine weitere GastronomieflÀche im Drei-Kronen-Hof ist im Obergeschoss von Haus 1 geplant. Diese FlÀche umfasst 470 Quadratmeter und bietet eine Dachterrasse Richtung Innenstadt. Auch hier laufen Verhandlungen. Eine Aufteilung der FlÀche ist möglich.
Quelle: Tuttlinger Wohnbau GmbH